For MiM & Men – Rasierklingen Shark Super Chrome Blades und Super Stainless Blades

Das ist hier eine Wiederholung des vorangegangen Ergebnisses. Shark kommt aus dem Hause Lord International und ein bisschen kommt es mir vor, als wäre es eins zu eins das gleiche Produkt, nur mit einem anderen Label.

Was ich persönlich spannend finde ist, dass ich den Eindruck habe, dass die Klingen nach der 2 oder 3 Rasur erst richtig gut funktionieren, als müsste man die Klinge auf die Haut anpassen. Startet man, zieht es anfangs etwas, was dann sofort nach spätestens der 3 Rasur verschwunden ist.

Vielleicht täusche ich mich da auch. Aber das Gefühl ist einfach so da.

Wichtig wäre mir zu sagen, dass ich die Klingen von Lord & Shark nicht schlecht finde. Es sind wirklich vernünftige Klingen. Nicht so scharf wie Feather oder Platinum. Aber sie machen einen ordentlichen Job. Aber die anderen sind einfach eine Spur besser und aus diesem Grund würde ich diese bevorzugen.

Was mich bisher sehr begeistert ist, dass ich gegenüber der Nutzung von Systemrasierern bisher keinerlei Nachteil habe. Im Gegenteil. Die Klingen sind günstiger und leisten eine ordentliche Rasur auf einem Niveau, was einem Systemrasierer um nichts nachsteht.

Persönliche Favoritenliste

  1. Feather New Hi-Stainless Platinum Coated
    • Höllisch scharfe Klingen aus Japan, langlebig, scharf, ultra glatte Rasur, man muss ein bisschen aufpassen, dass man sich selbst mit einem geschlossenen Kamm nicht schneidet, großartige Qualität
  2. Astra Superior Stainless Double Edge (Die Blauen)
    • Sehr scharfe Klinge, keine Hautirritationen, eine wirkliche 1a saubere Rasur
  3. Astra Superior Platinum Double Edge (Die Grünen)
    • Sehr scharfe Klinge, keine Hautirritationen, gefühlt war die Rasur eine Spur, einen Hauch, nicht so gründlich wie bei der Stainless Version, wobei diese Wahrnehmung meinerseits sehr knapp war
  4. Derby Extra Super Stainless Double Edge
    • Sehr scharfe Kline, keine Hautirritationen, gleitet sehr gut über die Haut und macht eine wirklich gute und saubere Rasur

Unter ferner liefen… (Rasierklingen, die man aus Spaß mal ausprobiert, aber für eine langfristige Anwendung nicht in Betracht kommen)

  • Lord Extra Double Edge Blades Super Stainless
  • Lord Extra Double Edge Blades Platinum
  • Shark Super Chrome Blades
  • Shark Super Stainless Blades

Nine of a week

1. White Birch, ein Wodka aus Kasachstan, wirklich großartig 2. Pimientos Cheeseburger, und das war eine echte Erfahrung, richtig gut; da kommt eine Masse aus Cheddar, Frischkäse, Mayo und Pimientos auf das Fleisch, das haut einen richtig um; vergessen Sie Burger King & Co, geht zu Hause besser, lecker und schneller 3. Dosenbier zum Burger 4. Ein Chardonnay als Begleiter für Sardinen, allerdings war der mir eine Spur zu schwach, nicht schlecht, aber mir hat irgendwie etwas gefehlt 5. Die Schwelle zur Armut ist erreicht, wenn man importiertes Essen aus der Dose isst; portugiesische Sardinen, richtig gut; auf Baguette mit einem Spritzer Zitrone, klasse

6. Beste Pizza Kombination der Welt; Anchovies, schwarze Oliven und Kapern 7. Niemand liebt diesen Riesenschnauzer, nie bekommt sie etwas zu essen, ich hole sie nur zum Fotografieren aus dem weiß gekachelten Keller 8. Riesling, trinkt man viel zu selten 9. Spargelsaison

Tales of suburbia – Nachruf

Sie war die Erste aus der Rasse, auf die ich traf. Sie war etwas zu knautschig gebaut, die Ohren waren zu klein und drehten sich ein bisschen, wie bei einem Nilpferd, hin und her. Als ich auf sie traf, war noch keine 3 Jahre alt.

Neue Nachbarn zogen ein Haus weiter ein. Sie hatten zwei Hunde dabei. Einer davon war sie. Ein Riesenschnauzer. Als ich ihn vor dem Haus traf und er mich fragte, ob ich einen Pizza-Lieferservice kennen würde, weil die Küche noch nicht fertig aufgebaut wäre, stürmte eben dieser Riesenschnauzer vorbei und sprang an einem hoch. Der freundliche, frisch hinzugezogene, Riesenschnauzer dieser Siedlung. Wenn Gutmütigkeit einen Namen hätte, dann ihren. Das war irgendwann Anfang 2014.

So begann es mit der Liebe zu Riesenschnauzern. Sie legte den Grundstein, dass ich ebenfalls einem Riesen ein zu Hause gegeben habe.

Heute kurz vor 11.00 Uhr stand mein Nachbar vor der Tür. Mit den Rudel von drei Riesenschnauzern hier, sind wir fast so etwas wie eine Familie. Keine sonderlich beliebte Familie, bei all denen die diese kleinen weißen & plüschigen Fotzenlecker haben, aber doch irgendwie, wie Familie.

Da steht man im Flur, die Tränen laufen und man drückt seinen Nachbarn fest an sich.

Nach längerer Krankheit ist sie heute Morgen, an ihrem 13. Geburtstag, über die Regenbrücke auf die andere Seite gegangen.

Sie wird mir fehlen. Mir zerreißt es wirklich gerade das Herz.

Rolling Stone – 500 best songs of all time (466 und 465)

Nach dem letzte Woche unser Musik-Post ausfiel, weil ich auf dem Klassentreffen unterwegs war, widmen wir uns heute wieder unserer Liste mit den 500 besten Songs aller Zeiten.

Platz 466. Luther Vandross – ‘Never Too Much’. Ist aus dem Jahr 1981. Gut Song und Interpret war mir bis eben nicht bekannt. Aber der Song hat was. Ich mag diesen Disco-Funk-Dings-Bums-Mix. Aber ich bin auch so ein Freund von diesen Retro-Gedöns. Ja, kann man sich mal anhören.

Was haben wir auf Platz 465? Daft Punk feat. Pharrell Williams- ‘Get Lucky’. Nun gut, wer kennt es nicht. Einer dieser Songs, der im Radio hoch und runter gedudelt wurde und noch immer gedudelt wird. Ich weiß, Daft Punk hat Musikgeschichte geschrieben. Ich gebe das zu, aber meine Musik ist das nicht. Das ist mir zu viel Pop. Außerdem geht mir die Stimme von Pharrell Williams auf die Nerven.

Klassentreffen 2024 – Behind the scene (IV)

4.30 Uhr. Volltrunken.

Es kam wie es kommen musste. Wir standen an einem Tisch, tranken noch ein weiteres Bier und schütteten irgendwelche Kurze in uns hinein. Wenn Sie um die Uhrzeit noch in einem Laden versackt sind und Sie wissen, dass Sie in 5 Stunden aus dem Hotelzimmer raus müssen, dann ist auch alles egal. Man ist bereits über die Ziellinie und befindet sich schon auf der Ehrenrunde.

Und es kam, wie es kommen musste. Irgendwo im Regelwerk des Universums steht geschrieben, dass am Ende einer solchen Tour der Schwanzvergleich stattfinden muss. Das Rennen ist nicht beendet, wenn das alte und ehrwürdige Ritual nicht ausgetragen und von allen durchlaufen wurde.

Die Disziplin, die dem Ritual zu Grunde liegt, ist immer eine andere und wird von dem Herausforderer mit der geringsten Impulskontrolle bestimmt. Irgendeiner kann nicht mehr und fängt dann mit irgendeiner Scheiße an, die man am Ende bereut. Aber so will es das Gesetz. Und so mischte das Universum die Karten, gab jedem sein Blatt auf die Hand und das Spiel begann.

Die Blinds wurden platziert. Bester Blind war das Kennenlernen der Ehefrau im Swingerclub. Ich habe schon eine Menge an Kennenlerngeschichten gehört. Aber das hatte ich noch nicht gehört. Ich wusste nicht, ob ich ihn feiern oder den Kopf schütteln sollte. Ich nickte respektvoll, was in meinem Zustand schon schwer war. Nach weiteren Diskussionen und wischen am Telefon landete ein Telefon in der Mitte des Tisches. Etwas braunhaariges Schlankes, mit Pferdschwanz und schwarzer Unterwäsche rekelte sich hin und her. Straps, schicker BH, ein Blick wie ein Luder in der Deluxe-Ausgabe. Und nein, das war nicht seine Frau. Das war ein Hase, der nebenbei am Start ist.

„Wir haben gevögelt wie die Weltmeister“, wurde dem Bild angeheftet.

Dreimal anerkennendes Kopfnicken, einmal Kopfschütteln, da einer der Anwesenden mit etwas konfrontiert wurde, was seinem Wertesystem total zuwider war.

Wenn Sie ein Feuerwerk mit Böllern veranstalten wollen, machen Sie es richtig. Lassen Sie den Kinderkram beiseite. Sorgen Sie dafür, dass sie etwas benutzen, dass für einen Tinnitus sorgt, woran sich jeder erinnern kann. Polenböller sind gut. Nehmen Sie stattdessen einen DM-12 Sprengkörper.

3… 2… 1… Bääääääääm

Hier machen wir eine klassische Abblende, wie sie jeder angehende Regisseur an der Kunsthochschule lernt. Das stilistische Mittel am Ende. Was den Betrachter der Szene in seinen eigenen Gedanken zurücklässt, wo er nicht weiß, was passierte und das Unglaubliche seiner Phantasie überlassen wird.

Die Worte die Sie beim Abblenden noch hören, klingen nach und werden langsam leiser, während die Szene vor Ihren Augen verschwindet.

„Alter… das ist ein Fake, ….nein, einfach nein… echt jetzt, wirklich…. ALTER!“

Die Stimme des Juristen war das letzte woran ich mich erinnern konnte.

Klassentreffen 2024 – Behind the scene (III)

2.40 Uhr morgens, stark angetrunken. 2 1/2 Atü auf dem Kessel. Stimmung: Melancholisch.

Ich saß auf der Bank, neben dem über die Jahre ergrauten Rotfuchs. Ich war schon betrunken, die Welt fing an sich zu drehen und ich wusste, dass der kommende Tag eine Qual sein würde. In diesen Momenten macht genau das, was das Richtige ist. Man bestellt noch eine Runde. Macht den Kohl nicht fett.

„Und ich dachte wirklich, wir hätten uns nie wiedergesehen“, sagte ich und drehte kurz den Kopf nach rechts. Ich schaute sie an. Dann starte ich wieder nach vorne. „Aber….“, ich holte Luft, „wir haben uns noch einmal gesehen. Das hast Du mir beim letzten Mal erzählt. Wir haben uns noch einmal getroffen.“

Das hatten wir bereits beim Klassentreffen in 2022 durchgekaut. Ich dachte damals, sie nie wieder gesehen zu haben. Sie hatte dem widersprochen. Nein, wir wären uns noch mal begegnet. Sie trägt mir das minimal ein bisschen nach.

„Ja, so war es auch“, bestätigte sie meine Worte. „Und… Du warst total betrunken.“ Danke für den Hinweis. Ich mag den Zustand. Weil ich in dem Zustand weniger anstelle, als wenn ich nüchtern bin.

„Ich bin im Kopf noch einmal zurückgegangen. Wir sind uns noch einmal begegnet. Es stimmt. Ich konnte mich dann wieder erinnern.“ Sie strich mir mit den Hand durch den Nacken, die Haare hoch. Mein Kopf fiel zu Seite an ihre Schulter. „Wir haben uns noch einmal gesehen. Und ja, ich war total betrunken.“

Ich machte eine Pause. In einem anderen Universum wäre das der epische Auftakt zu etwas großartigem gewesen. Aber… ich war in dem diesem Universum. Und dieses Universum sah eine andere Abzweigung für mich vor.

„Du trugst ein rotes Kleid!“, sagte ich.

Es folgte eine weitere Pause. Ich konnte fühlen wie jemand Luft holte.

„ICH TRUG EIN BLAUES KLEID…. UND… ES HATTE EINEN TIEFEN… SEHR TIEFEN AUSSCHNITT !!!.“

Ich kniff die Augen zusammen. Sie klang… minimal… ein wenig… angespannt. Erregt… und das nicht im dem Sinne, wie es einem Mann gefallen hätte. Manche Frauen können Ausrufezeichen sprechen, ohne ein Wort zu sagen.

Ich seufzte. Mein Gott, wenn ich mir jedes Kleid und jedes Paar Brüste merken könnte, dass man mir in meinem Leben unter die Nase gehalten oder ich meine Hände daran hatte, wäre ich bei Wetten Dass aufgetreten und Gewinner der Saalwette geworden.

Aber das sagte ich nicht. Ich dachte es nur.

Um 3 Uhr morgens schloss die Kneipe ihre Pforten. Eine halbe Stunde später als das Theken-Bedienungsmäuschen eigentlich wollte. Was auf ein vorab gezahltes und extra großzügiges Trinkgeld zurückzuführen war.

Die Spreu trennte sich vom Weizen. Große Verabschiedung.

Es zogen weiter: Der Bankdirekter, der Jurist, der Ex-Barbesitzer und der Schmuddelblogger.

Klassentreffen 2024 – Behind the scene (II)

15 Minuten nach Mitternacht. Der Sonntag hatte gerade begonnen.

Ich zog den Kragen an meiner Jacke hoch, machte den oberen Knopf zu und trat vor das Restaurant. Ich sah JC und meinen 7. Klasse 2 1/2 Wochen Crush an der Treppe stehen. Er war gerade dabei seine Umarmung von ihr zu lösen, schluchzte laut auf, drehte sich um und nahm zwei Meter Abstand. Als würde er Tränen verstecken wollen.

Sie hatte ihr Mobiltelefon in der Hand und wischte in einer Bildergalerie zwischen ein paar Aufnahmen hin und her. Ich trat von hinten an sie heran und legte mein Kinn auf ihre Schulter und betrachtete die Bilder. Darauf war ein kleines Kind zu sehen. Ein Mädchen. Strahlendes Gesicht, lange blonde Haare. Wäre zwischen meinen Drillingen nicht groß aufgefallen.

„Du hast eine Tochter?“, fragte ich. Ich war angetrunken. Aufmerksam blickte ich auf ein Bild, was sie mir zeigte.

„Ich hatte eine Tochter“, antwortete sie.

Alles zog sich in dem Moment zusammen. Mir wurde schlecht.

Sie drehte sich zu mir, wischte eine paar Bilder weiter.

„Sie starb mit 3 1/2 Jahren an einer seltenen Krankheit.“ Dann war da diese Pause. „Aber das ist schon 20 Jahre her. Es ist okay. Mittlerweile geht es“, sprach sie leise, beinahe flüsternd.

Ich nahm sie in den Arm, zog sie an mich heran, drückte meinen Kopf an ihre Seite.

„Das ist furchtbar“, sagte ich und kämpfte mit einer heftigen Welle an Emotionen, die gerade über mich hinweg rauschte. „Ich… ich weiß gar nicht, was ich sagen soll?“

Wir flüsterten. Hielten uns. Drückten unsere Köpfe aneinander.

„Es waren die intensivsten 3 1/2 Jahre meines Lebens“, sagte sie. „Pass auf Deine Mädchen auf. Es gibt nichts wichtigeres.“

Wir, die noch weiterziehen wollten, setzen uns in Bewegung. Die nächste Kneipe ansteuern. Sie ging neben mir. Ich seufzte. Legte meinen Arm um sie und so ging wir los. Ich schaute drehte mich kurz um.

„Hey… JC… komm her. Los. Du wirst gebraucht“, rief ich. Er kam dazu und legte ebenfalls sein Arm um sie.

„Es geht“, sprach sie. „Ich habe ja Euch.“ Sie strahlte so gut, wie man in einer solchen Situation strahlen kann.

So hielten wir sie alle beide und trotteten durch die Nacht auf das nächste Ziel zu.

Klassentreffen 2024 – Behind the scene (I)

48 Stunden vor dem offiziellen Beginn des Klassentreffen

„Ich habe Dich nicht vergessen“, war der letzte Satz in der WhatsApp Nachricht.

Ich hatte den halben Tag gesehen, dass sie eine Nachricht geschrieben hatte. Aber ich mochte sie nicht öffnen. Etwas sträubte sich in mir. Das Klassentreffen würde in 48 Stunden beginnen und ich war bereits im Hotel angekommen.

Vor 1 1/2 Jahren endete der Kontakt abrupt. Ich wusste nicht wieso. Von heute auf morgen. Wie ein scharfer Schnitt. Sie verschwand, während bei mir die Hütte brannte. Ich war lange für sie da. Wir kennen uns schon ewig. Waren eng miteinander verbandelt. Ich hatte mir 2 Jahre lang vor ihrem Verschwinden, ihren ganzen beruflichen Kampf angehört. War immer da. Zu jeder noch so unmöglichen Zeit.

Als bei mir Schwierigkeiten aufkamen, ging sie nicht darauf ein. Und ich war dabei nicht undeutlich, sondern sagte ziemlich punktiert, was für ein Problem ich hätte. 5 Monate später war sie weg.

Ich öffnete die Nachricht.

Ich musste durchatmen.

Man hatte Krebs festgestellt. Im Nasen und Rachenraum. Eine aggressive Form, die sich durch den Gaumen fraß und ein Loch hinterließ. Es folgte 2×2 Chemotherapien, unterbrochen von einer Strahlentherapie. Sie konnte nicht mehr reden. Starke Schmerzen.

„Ich überlege seit einem Jahr, wie ich Dir das sagen soll?“

Da stehe ich da und weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Eiswürfelchen tauchte aus dem Nichts wieder auf der Bildfläche auf.

Es ist heftig, wenn man einen Menschen nach Prognosen oder Heilungschancen anspricht und feststellt, dass die Person es selbst nicht einmal weiß.

Krankheiten im Alter nehme ich wahr, als würde ich auf einem Schlachtfeld stehen. Rechts, links, vor einem, hinter einem, schlagen die Granaten ein. Menschen sterben. Manche bleiben angeschlagen oder verstümmelt zurück. Wenn es einen selbst nicht erwischt, dann grenzt das an das, was andere Menschen Glück nennen.

Das ist bedrückend.

Klassentreffen 2024 – Review

Review – Offizieller Teil

35 Jahre nach dem Abschluss und das zweite Klassentreffen ist Geschichte. Ich hatte meine Bedenken, dass die Luft nach unserem ersten Treffen im Jahr 2022 entweichen könnte, aber der Abend entwickelte eine verdammt gute Dynamik.

Das Zusammenspiel zwischen dem Restaurant und unserer größeren Gruppe war eher lauwarm, also beschlossen wir am Ende, in zwei Jahren einen anderen Ort auszusuchen.

Einige, die beim letzten Mal fehlten, tauchten diesmal auf, meldeten sich erst einen Tag vorher an. Einer fehlte wegen irgendeinem Mist, Pestilenz oder was auch immer, und meldete sich krank. Scheiß passiert eben.

Und dann waren sie da, die üblichen Verdächtigen. Geplant war 19 Uhr. Doch schon gegen 18:45 Uhr waren alle da, als würden sie nicht erwarten können. Wir saßen zusammen. Wir aßen. Wir tranken. Wir lachten, bis sie uns kurz nach Mitternacht vor die Tür setzten, wohl weil sie endlich Feierabend machen wollten.

Mit zunehmendem Alter werden die Gespräche schwerer. Unsere Klasse hat noch keine Verluste zu verzeichnen. Ein Fall von Arbeitsunfähigkeit aufgrund eines Krankenhausfehlers.

Andere Klassen hatten weniger Glück. Einer aus der Nachbarklasse, ein sportlicher Mann, freundlich und sympathisch, schaffte gerade mal die 50 und verstarb über Nacht. Hat ihn einfach umgehauen. Ein anderer, den ich kannte, bekam einen schweren Gehirntumor hinter dem Auge und überlebte ihn wohl mit Ach und Krach. Eine Mitschülerin verlor den Kampf gegen Brustkrebs.

Als man jung war, hat man nie verstanden, warum die Erwachsenen immer über den Tod und Krankheit sprachen. Jetzt verstehe ich es. Aber ich mag es nicht. Ich bin lebendig. Ich will feiern. Ich will leben.

Wie einer von uns damals sagte: Beim Klassentreffen gewinnt nicht der, der im Beruf am meisten Erfolg hatte, sondern der, der am wenigsten mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat und dem die Zeit am gnädigsten war. Das Spektrum ist weit.

Einige von uns zogen weiter, um in einer Kneipe weiterzumachen, bis auch die ihre Pforten schloss.

Während wir tranken und debattierten, legte unser ehemaliger Barbesitzer, einer von uns hatte 17 Jahre lang eine Bar betrieben, einer Klassenkameradin die Hand auf den Oberschenkel und kurz darauf zwischen ihre Schenkel. Aber hey, wir waren unter uns, niemand nahm Anstoß daran. Man braucht eben Ablenkung von solchen Dingen.

Der harte Kern, wir vier letzten Überlebenden, zogen weiter.

Gegen 5 Uhr morgens erreichte ich das Hotelbett. Stark angetütert. Emotional ausgeknockt und mehr als nur ordentlich durchgeschüttelt.

Ich musste herzhaft lachen, als ich am Sonntagnachmittag die Nachricht bekam. Einer aus unserem harten Kern war im Suff zu Hause umgekippt und hatte sich dabei zwei Rippen gebrochen. Er verbrachte den Sonntag in der Notaufnahme des örtlichen Krankenhauses.