Klassentreffen 2024 – Review

Review – Offizieller Teil

35 Jahre nach dem Abschluss und das zweite Klassentreffen ist Geschichte. Ich hatte meine Bedenken, dass die Luft nach unserem ersten Treffen im Jahr 2022 entweichen könnte, aber der Abend entwickelte eine verdammt gute Dynamik.

Das Zusammenspiel zwischen dem Restaurant und unserer größeren Gruppe war eher lauwarm, also beschlossen wir am Ende, in zwei Jahren einen anderen Ort auszusuchen.

Einige, die beim letzten Mal fehlten, tauchten diesmal auf, meldeten sich erst einen Tag vorher an. Einer fehlte wegen irgendeinem Mist, Pestilenz oder was auch immer, und meldete sich krank. Scheiß passiert eben.

Und dann waren sie da, die üblichen Verdächtigen. Geplant war 19 Uhr. Doch schon gegen 18:45 Uhr waren alle da, als würden sie nicht erwarten können. Wir saßen zusammen. Wir aßen. Wir tranken. Wir lachten, bis sie uns kurz nach Mitternacht vor die Tür setzten, wohl weil sie endlich Feierabend machen wollten.

Mit zunehmendem Alter werden die Gespräche schwerer. Unsere Klasse hat noch keine Verluste zu verzeichnen. Ein Fall von Arbeitsunfähigkeit aufgrund eines Krankenhausfehlers.

Andere Klassen hatten weniger Glück. Einer aus der Nachbarklasse, ein sportlicher Mann, freundlich und sympathisch, schaffte gerade mal die 50 und verstarb über Nacht. Hat ihn einfach umgehauen. Ein anderer, den ich kannte, bekam einen schweren Gehirntumor hinter dem Auge und überlebte ihn wohl mit Ach und Krach. Eine Mitschülerin verlor den Kampf gegen Brustkrebs.

Als man jung war, hat man nie verstanden, warum die Erwachsenen immer über den Tod und Krankheit sprachen. Jetzt verstehe ich es. Aber ich mag es nicht. Ich bin lebendig. Ich will feiern. Ich will leben.

Wie einer von uns damals sagte: Beim Klassentreffen gewinnt nicht der, der im Beruf am meisten Erfolg hatte, sondern der, der am wenigsten mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat und dem die Zeit am gnädigsten war. Das Spektrum ist weit.

Einige von uns zogen weiter, um in einer Kneipe weiterzumachen, bis auch die ihre Pforten schloss.

Während wir tranken und debattierten, legte unser ehemaliger Barbesitzer, einer von uns hatte 17 Jahre lang eine Bar betrieben, einer Klassenkameradin die Hand auf den Oberschenkel und kurz darauf zwischen ihre Schenkel. Aber hey, wir waren unter uns, niemand nahm Anstoß daran. Man braucht eben Ablenkung von solchen Dingen.

Der harte Kern, wir vier letzten Überlebenden, zogen weiter.

Gegen 5 Uhr morgens erreichte ich das Hotelbett. Stark angetütert. Emotional ausgeknockt und mehr als nur ordentlich durchgeschüttelt.

Ich musste herzhaft lachen, als ich am Sonntagnachmittag die Nachricht bekam. Einer aus unserem harten Kern war im Suff zu Hause umgekippt und hatte sich dabei zwei Rippen gebrochen. Er verbrachte den Sonntag in der Notaufnahme des örtlichen Krankenhauses.

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