Happy Birthday, 1.29 DM und eine Beule in der Motorhaube

Alles Gute zum Geburtstag. Happy Birthday. Wenn ich mich recht erinnere, dann hast Du heute Deinen 53. Geburtstag gefeiert. Ich erinnere mich daran, weil Du immer mit einem ehemaligen Freund auf dem gleichen Tag Geburtstag hattest. Ich wollte ihn heute anrufen. Aber ich kann mich nicht aufraffen. Ich habe ihn über 10 Jahre nicht mehr gesehen. Es gibt immer nur 2 WhatsApp Nachrichten im Jahr.

Manchmal schaue ich das Bild von unserem Urlaub. Du erinnerst Dich? Wo wir mit dem Audi 50 einfach mitten in der Nach losgefahren sind. Du hast die Fensterkurbel an meinem Auto abgebrochen. Ich meine mich zu erinnern, dass der Preis für Bleifrei damals 1,29 DM waren. Nicht Euro, das waren noch die alten Zeiten. Die Beule auf der Motorhaube stammte von Deinem Hintern. Ich habe immer mit einem Lächeln über die Beule gestrichen.

Ich weiß noch, wie Dein Vater mich beschimpfte, weil Du Dir Deine erste Tätowierung gemacht hast, um mir zu gefallen. Er nannte mich einen Zuhälter. Man hat schon vieles zu mir gesagt. Aber das nicht. Oder Deine Schwester, die sich in roter Unterwäsche einfach halbnackt in ihrer Zimmertür präsentiert hatte, um zu sehen was geht.

Ich erinnere mich an den Tag, der alles veränderte.

– “ Warum machst Du Dich nicht mehr hübsch?“, fragte ich. „Ziehe doch noch mal dieses Schwarze an.“

– „Du schaust doch gar nicht mehr hin“, sagtest Du.

Wenige Sätze, wie dieser, haben sich dermaßen in meinen Kopf eingebrannt. Ich sehe diese Situation noch genau vor meinen Auge. Egal wie beschissen eine Situation ist, hat akzeptiert man sie und hört auf sich anzustrengen, dann ist es gelaufen.

Weißt Du, das ist ein Geheimnis. Als wir uns trennten, habe ich 3 Tage später mit dem Schreiben von Tagebüchern angefangen. Bis heute. Ich habe in den letzten 30 Jahren tausende Seiten geschrieben. Damit könnte man einen Blog im Internet über Jahre füllen.

Dass Du Dich anschließend durch meinen Freundeskreis, was letztlich keine Freunde waren, gevögelt hast, habe ich kurz etwas persönlich genommen. Wobei es mir egal war, weil es mir nicht mehr bedeutete.

Aber ich denke, ich werde die Geschichte erzählen.

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